Standort Rostock / Greifswald
Insbesondere ältere Menschen erkranken an Alzheimer oder einer der anderen Krankheiten, die unter dem Begriff „Demenz“ zusammengefasst werden. Bis heute gibt es gegen diese Erkrankungen keine langfristig wirksame Therapie. Aufgrund des demographischen Wandels sowie einer allgemein steigenden Lebenserwartung in Deutschland wird der Altersdurchschnitt der Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten immer weiter ansteigen. Diese Entwicklung führt zwangsläufig dazu, dass auch die Zahl der an Demenz leidenden Menschen in Deutschland stark zunehmen wird. Wir werden daher in den nächsten Jahren die Frage zu beantworten haben, wie wir gerade in den Regionen in Deutschland, die sehr stark von der demografischen Alterung betroffen sind, auch in Zukunft eine ausreichende medizinische, soziale und pflegerische Versorgung der älteren Personen mit Demenzerkrankung gewährleisten können.
Die Forscherinnen und Forscher am DZNE-Doppelstandort in Rostock und Greifswald untersuchen anhand der Modellregion Mecklenburg-Vorpommern, wie zum Beispiel Versorgungsnetzwerke die Situation verbessern können. Aber welche Anforderungen und Bedarfe stellen sich überhaupt an medizinische und pflegerische Versorgung der Menschen? Wie wirken sich Versorgungsnetzwerke und andere Maßnahmen auf die konkrete Situation vor Ort aus? Welche Möglichkeiten gibt es, um neue Versorgungsnetzwerke zu entwickeln, sie umzusetzen und auf ihre Wirksamkeit hin zu überprüfen? Und wie können wir pflegerisches und medizinisches Personal adäquat qualifizieren und gleichzeitig die Menschen mit Demenz, ihre Angehörigen und das Gesundheitssystem entlasten?
Ziel eines solchen Versorgungsnetzwerkes ist es, die Lebenssituation der älteren Personen mit Demenz und ihrer Familien zu verbessern und hieraus Lösungen für die demografischen Probleme von morgen in anderen Regionen Deutschlands zu entwickeln.
Populationsbasierte Stichproben in der Realsituation der eigenen Häuslichkeit bieten darüber hinaus die Möglichkeit, neuartige diagnostische und therapeutische Ansätze auf ihre Praktikabilität und ihren klinischen Nutzen zu evaluieren. Dazu zählen zum einen bildgebende diagnostische Marker, Biomarker aus dem Bereich der Liquordiagnostik sowie potenzielle zukünftige Blutmarker, aber auch Grundlagenforschung zu pharmakologischen Therapien und deren Anwendung bei Patienten, psychosoziale Interventionen und medizintechnische Assistenzsysteme.
Um – ganz im Sinne der translationalen Forschungsstrategie des DZNE – eine Übertragung des Wissens über die Grenzen von Instituten und Forschungsbereichen zu sichern, arbeitet das DZNE vor wissenschaftlich eng mit den Universitäten, der Universitätsmedizin Rostock und der Universitätsmedizin Greifswald zusammen.
DZNE-Kooperationspartner
Adresse
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE)
Gehlsheimer Straße 20
18147 Rostock
und
Ellernholzstraße 1-2
17489 Greifswald
Forschungsgruppen
Implementierungsforschung in den Neurowissenschaften
Prof. Dr. Marina Boccardi
Translationale Forschung in Neurodegeneration
Prof. Dr. Dr. Andreas Hermann
Translationale Versorgungsforschung
Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann
Psychosoziale Epidemiologie und öffentliche Gesundheit
Dr. Francisca S. Rodriguez
Nicht-motorische Symptome der Parkinson'schen Erkrankung und anderer Bewegungsstörungen
Prof. Dr. Alexander Storch
Klinische Demenzforschung
Prof. Dr. Stefan Teipel
Interventionelle Versorgungsforschung
Priv.-Doz. Dr. René Thyrian
Associated Investigators
Demenzprävention - Mechanismen und klinische Umsetzung
Prof. Dr. Agnes Flöel
Biomarker dementieller Erkrankungen in der Allgemeinbevölkerung
Prof. Dr. Hans J. Grabe