Versorgungsstrukturen

Dr. Bernhard Holle

Forschungsschwerpunkte

Die Arbeitsgruppe Versorgungsstrukturen fokussiert in ihrer wissenschaftlichen Arbeit darauf, Strukturen der Versorgung von Menschen mit Demenz zu untersuchen. Unter „Struktur“ versteht die Arbeitsgruppe das Vorhandensein und das Zusammenwirken unterschiedlicher Elemente, die für die Ausgestaltung eines Versorgungsarrangements relevant sein können.

Relevante Elemente können u.a. professionelle Versorgungsangebote, familiale Netzwerke, aber auch Selbsthilfe- und Ehrenamtsangebote sowie Prozesse und Rahmenbedingungen sein, die diese prägen. Es ist der Anspruch der Arbeitsgruppe, diese Strukturen und ihr Zusammenwirken wissenschaftlich zu analysieren. Darüber hinaus werden bei Bedarf theoretische Grundlagen entwickelt, die forschungsleitend sind und eine sinnhafte Interpretation von Daten ermöglichen. Diese theoretischen Grundlagen fördern die Passgenauigkeit und Umsetzbarkeit von Interventionen.

Zudem untersucht die AG in Prozessevaluationen, wie sich bereits entwickelte und neue Versorgungsinterventionen im Rahmen bestehender Strukturen umsetzen lassen.

Das Ziel der Forschungsprojekte der Arbeitsgruppe ist es, Wissen und Erkenntnisse bereitzustellen, um Versorgungsstrukturen weiterzuentwickeln. Die Arbeitsgruppe forscht hierfür in zwei übergreifenden Bereichen:

Stabilität häuslicher Versorgungsarrangements (SoCA-Dem)

Die Situation pflegender Angehöriger von Menschen mit Demenz ist herausfordernd und komplex. Daher ist ein tieferes und theoretisch fundiertes Verständnis von gesundheitlichen und sozialen Aspekten notwendig, um maßgeschneiderte Interventionen zur Ausgestaltung ihrer Versorgungsarrangements zu entwickeln. Die Forschungsgruppe hat hierzu auf Basis einer Metastudie eine Theorie mittlerer Reichweite zur Stabilität häuslicher Versorgungsarrangements entwickelt. Unsere Theorie mittlerer Reichweite bildet die theoretische Basis für verschiedene Studien im Bereich der pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenz. Diese theoriegeleiteten Projekte, beziehen sich z.B. auf die Entwicklung und Evaluation spezifischer Versorgungskonzepte und Versorgungsnetzwerke (UplandCare, SABD-Fam, RoutineDeCM) oder tiefgehende Analysen der Situation pflegender Angehöriger von Menschen mit Demenz (Nationale Demenzstrategie 4.3.8.,VeSpaRo, PreBeDem-Teilprojekt „Angehörige“).

Demenzspezifische Versorgung in der stationären Altenhilfe

Die langzeitstationäre Versorgung von Menschen mit Demenz in Einrichtungen der stationären Altenhilfe bildet einen weiteren Forschungsschwerpunkt. Hierbei geht es z.B. um die Entwicklung von Kompetenzprofilen professionell Pflegender in der Versorgung von Menschen mit Demenz (PeVA-Dem). Die AG widmet sich darüber hinaus Fragen der demenzsensiblen Umgebungsgestaltung (G-EAT) sowie der Untersuchung von Regularien der person-zentrierten Versorgung in stationären Altenhilfe (DemPol-Q). Ein weiteres Thema in diesem Bereich ist die Untersuchung der Prävalenz von Delir in stationären Altenhilfe (DeliA).

Wer wir sind

Die Arbeitsgruppe Versorgungsforschung am DZNE Standort Witten ist ein multidisziplinäres Team von Wissenschaftler*innen verschiedener akademischer Disziplinen. Aktuell bringen Pflegewissenschaftler*innen, Sozialwissenschaftler*innen und Gerontolog*innen die spezifischen theoretischen und methodischen Perspektiven ihrer akademischen Disziplin in die gemeinsame Forschung zu Versorgungsstrukturen für Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen ein und ermöglichen so einen facettenreichen, interdisziplinären Blick auf den Forschungsgegenstand. Viele Mitglieder der AG sind zudem ausgebildete Pflegefachpersonen und profitieren von ihrer mehrjährigen Berufserfahrung in der Versorgungspraxis.

 

Aktuell laufende Projekte

Deli-A

DemPol-Q

G-EAT

PeVaDem

PreBeDem

SABD-Fam

SoCA

UplandCare

VeSpaRo

 

 

Abgeschlossene Projekte