Standort Dresden
Warum schützen körperliche und geistige Aktivität in einem gewissen Maße vor Demenz und Neurodegeneration? Gerade körperliche Aktivität ist eine der wenigen erwiesenen Maßnahmen, die in der Hand des Einzelnen liegt, um das Risiko einer neurodegenerativen Erkrankung zu mindern und den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen. Wie hängen Neurodegeneration und Hirnentwicklung zusammen? Was setzt das Gehirn degenerativen Prozessen entgegen? Gibt es einfache Wege, dieses Potenzial zur Prävention, Kompensation und Therapie zu steigern?

Das Gehirn verändert sich lebenslang und seine Struktur hängt sehr unmittelbar mit seiner Funktion zusammen. Diese wechselseitige Beziehung nennt man „Plastizität“. In Dresden werden Plastizitätsvorgänge im erwachsenen und alternden Gehirn erforscht und untersucht, wie Plastizität die Kompensationsfähigkeiten des Gehirns angesichts von Degeneration bestimmt. Ziel des Dresdner Instituts ist es, die Erkenntnisse der Stammzell- und Plastizitätsforschung für die Prävention und Therapie neurodegenerativer Erkrankungen nutzbar zu machen. Es sollen biologisch fundierte Strategien zur Weckung der körpereigenen Potenziale für Kompensation und Regeneration entwickelt werden.
Stammzellen des Gehirns spielen eine wichtige (allerdings nicht die einzige) Rolle in dieser Plastizität. „Adulte Neurogenese“, die Neubildung von Nervenzellen im erwachsenen Gehirn, hat ihren Ursprung in Stammzellpopulationen, die lebenslang im Gehirn erhalten bleiben und damit elementar zur strukturellen Plastizität beitragen. Adulte Neurogenese ist ein wichtiger Faktor, um die Kompensationsfähigkeit des erwachsenen Gehirns angesichts von Neurodegeneration zu erklären. Umgekehrt könnte eine gezielte Förderung adulter Neurogenese Reserven aufbauen, die in der Lage sind, das Gehirn (insbesondere im Hinblick auf Lern- und Gedächtnisvorgänge) vor den Auswirkungen von Neurodegeneration zu schützen. Diese Erkenntnisse auszubauen und für die Arbeit mit Patienten nutzbar zu machen, ist das Ziel des DZNE-Standorts Dresden. Die konkreten Themenbereiche sind „Stammzellmodelle der Neurodegeneration“, „Mechanismen aktivitätsabhängiger Plastizität im Tiermodell“ und „Translationale Plastizitätsforschung an Probanden und Patienten“. Grundlagenforscher und Kliniker arbeiten zusammen, um dieses Konzept umzusetzen. Entsprechend liegt der klinische Schwerpunkt auf der Identifizierung von frühen Stadien der Erkrankungen und der Suche nach Ansatzpunkten und Strategien zur Frühintervention.
Dresden ist Teil des lokalen Netzwerks des CRTD, Zentrums für Regenerative Therapien TU Dresden, und baut auf dem Dresdner Schwerpunkt in Entwicklungsbiologie, Stammzellforschung und Plastizitätsforschung auf.
DZNE-Kooperationspartner Dresden
- Struktur Prof. Dr. Björn FalkenburgerLeiter des Klinischen Studienteamsbjoern.falkenburger@dzne.deTatzberg 4101307Dresden+49 0351 458-2532Dr. Klaus FabelStandortkoordinator/ stellv. Leiter klinisches Studienteamklaus.fabel@dzne.deTatzberg 4101307Dresden+49 351 210 463-707
Mitarbeiter
Name Telefon Jana Sickert, Assistentin +49 351 210 463-705 Christina Kirchner, Assistentin +49 351 210 463-701 Anja Reitzig, Assistentin +49 351 210 463-600 Ralf Gey, IT System Administrator +49 351 210 463- - Forschungsgruppen
Plastizitätsmodelle für Altern und Neurodegeneration
Dr. Hayder AminVerhaltensneurobiologie
Dr. Alexander GartheRetina Regeneration und Degeneration
Dr. Mike O. KarlMechanismen induzierter Plastizität des Gehirns
Dr. Caghan KizilAdulte Neurogenese
Prof. Dr. Gerd KempermannSelektive Neuronale Verwundbarkeit bei Neurodegenerativen Erkrankungen
Dr. Natalia Rodriguez-MuelaZellkernarchitektur in Neuroplastizität und Altern
Dr. Tomohisa TodaGehirn und Resilienz
Dr. Miranka Wirth, Dipl. Psych. - Adresse & Anfahrt