DZNE Witten

Die Zahl der Menschen mit Demenz wird aufgrund des demographischen Wandels in den kommenden Jahrzehnten stark steigen. Die Versorgung dieser Menschen und die Unterstützung ihrer Angehörigen ist eine der zentralen Herausforderungen für das Gesundheitssystem der Zukunft.

Die Forscherinnen und Forscher am DZNE-Standort Witten stellen sich dieser Herausforderung, indem sie bestehende Strategien zur Versorgung untersuchen und neue entwickeln, um das System zu entlasten und den Betroffenen mehr Lebensqualität in allen Stadien des Krankheitsverlaufs zu ermöglichen. Der Begriff der Versorgung soll nicht abstrakt betrachtet werden, sondern ganz im Gegenteil den konkreten Menschen in seiner tatsächlichen Lebenswirklichkeit in den Mittelpunkt stellen.

Mit unserer Forschung möchten wir dazu beitragen, dass Menschen mit Demenz selbstbestimmt leben und am gesellschaftlichen Miteinander teilhaben können.

Prof. Martina Roes

Standortsprecherin am DZNE Witten

Ein übergreifendes Forschungsthema ist deshalb die Perspektive der Menschen mit Demenz; insbesondere zu Beginn ihrer Krankheit. Besonderes Augenmerk liegt aber auch auf den zukünftig absehbar geringeren Personalressourcen für die Versorgung. Hier sind innovative Konzepte erforderlich, die sich fördernd auf die Personalressourcen auswirken – einschließlich eines unterstützenden Technikeinsatzes.

Vier interdisziplinär zusammengesetzten Arbeitsgruppen werfen einen umfassenden Blick auf die verschiedenen Aspekte und Akteure der Versorgung: untersucht werden nicht nur direkte Interventionen, sondern auch die pflegerischen und medizinischen Strukturen des Gesundheitssystems, soziale und psychologische Faktoren, sowie die individuellen Perspektiven der Betroffenen bzw. ihrer Familien. Konkrete Forschungsgebiete sind: Versorgungsstrukturen, Versorgungsinterventionen, Implementierungs- und Disseminationsforschung sowie Methodenforschung.

Der DZNE-Standort Witten arbeitet eng mit der Universität Witten-Herdecke zusammen.

Ihr Engagement kann viel bewegen!

Durch Teilnahme an wissenschaftlichen Studien, Ihre Bereitschaft zur Spende von Hirngewebe oder finanzielle Unterstützung können Sie zum medizinischen Fortschritt und einer gesunden Zukunft maßgeblich beitragen.

Dementia Leaders

Jahrestagung 2025

Forschen. Vernetzen. Umsetzen. - Erfolgreiche Jahrestagung des DZNE Witten zur Rolle der Forschung in der Nationalen Demenzstrategie

Mit großer Resonanz ist die 15. Jahrestagung des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Standort Witten am 17. September 2025 zu Ende gegangen. Unter dem Motto “Forschen. Vernetzen. Umsetzen.” kamen Fachleute aus Wissenschaft, Versorgungspraxis und Politik sowie Demenzaktivist:innen zusammen, um die Rolle der Forschung in der Nationalen Demenzstrategie zu beleuchten.

“Unser Ziel war es, Brücken zu schlagen: zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen, praktischer Versorgung und gesellschaftlichem Engagement. Die lebhaften Diskussionen im Rahmen der Tagung zeigen, dass wir gemeinsam viel bewegen können”, resümiert Dr. Bernhard Holle, Leiter der Arbeitsgruppe Versorgungsstrukturen am DZNE Witten.

Besonderes Echo fand der Eröffnungsvortrag von Sven Paul, Leiter des Referats 301 “Gesundheit und Prävention, Demenz und Pflegebedürftigkeit im Alter, Hospizarbeit und palliative Versorgung” im Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ). Er hob das Potenzial des im Rahmen der Demenzstrategie entstandenen Akteursnetzwerks hervor und betonte das Ziel, den Dialog mit Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu investieren und künftig stärker in die Strategieentwicklung einzubinden.

In kompakten Pitches stellte das DZNE-Team aktuelle Forschungsergebnisse vor. Am Nachmittag boten fünf parallele Workshops Gelegenheit zu vertiefter Diskussion: Themen waren unter anderem die Verstetigung innovativer Versorgungsmodelle, die Umsetzung wissenschaftlicher Empfehlungen und partizipative Ansätze der Mitforschung. Große Aufmerksamkeit erhielt ein Kreativ-Workshop zur demenzsensiblen Umgebungsgestaltung mit der LEGO® Serious Play® Methode, der von Dr. Anne Fahsold (AG Holle) geleitet wurde.

Ein weiterer Höhepunkt war die Podiumsdiskussion “Die Nationale Demenzstrategie auf dem Prüfstand - Erfahrungen, Erfolge und nächste Schritte”. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Versorgung und Zivilgesellschaft zogen Zwischenbilanz und richteten den Blick nach vorn. Einig waren sich die Diskutierenden dass, gesellschaftliche Realitäten und wissenschaftliche Evidenz enger mit zielführendem politischem Handeln verknüpft werden müssen. Mehr Forschung zur Implementierung innovativer Versorgungsansätze könne dabei entscheidende Impulse geben.

Die Tagung verdeutlichte, wie wichtig das Zusammenspiel von Wissenschaft, Versorgung und zivilgesellschaftlichem Engagement für die Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit Demenz und ihren Familien ist. Mit rund 120 Teilnehmenden setzte die Veranstaltung Signale für die Weiterentwicklung der Nationalen Demenzstrategie und für die Ausrichtung zukünftiger Projekte am DZNE-Standort Witten.