ALS-Forschung mit royaler Unterstützung

Königin-Sofia-Stiftung fördert Projekt mit DZNE-Beteiligung

Im Beisein von Spaniens Altkönigin Sofia wurde in Madrid kürzlich ein Forschungsprojekt zur Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) gestartet. Forschende der Unikliniken in Bonn und Köln sowie des DZNE sind maßgeblich beteiligt.

Das Forschungsvorhaben widmet sich sogenannten diagnostischen Biomarkern. Das Ziel dahinter ist eine Früherkennung von ALS durch Bluttest. Das Projekt wird von der Königin-Sofia-Stiftung finanziert, von deutscher Seite sind Prof. Anja Schneider (DZNE und Universitätsklinikum Bonn) und Prof. Alfredo Ramirez (Uniklinik Köln) beteiligt. Ihr wissenschaftlicher Partner in Spanien ist die Stiftung CIEN (Fundación Centro de Investigación de Enfermedades Neurológicas).

Fatale Erkrankung

Bei der ALS werden Nervenzellen, die Bewegungen steuern, nach und nach zerstört. Dies führt zu fortschreitenden Lähmungen und in der Regel innerhalb weniger Jahre zum Tode. ALS ist bislang nicht heilbar. Allerdings sind neuartige Medikamente in der Entwicklung oder sie wurden – zumindest für eine spezielle Unterform der ALS – in den USA jüngst zugelassen, die eine bessere Therapie in Aussicht stellen. Weil eine frühzeitige Behandlung die Erfolgschancen grundsätzlich erhöht, ist es wichtig, ALS so früh wie möglich zu diagnostizieren. Ein Protein namens TDP-43 könnte dafür wichtige Hinweise liefern, da sich dieser Eiweißstoff bei den meisten Patientinnen und Patienten mit ALS im Gehirn ansammelt.

Winzige Bläschen

Ließe sich ALS per Bluttest nachweisen, wäre dies ein bedeutender Fortschritt. Da der TDP-43-Spiegel im Blut das Vorkommen des Proteins im Gehirn widerspiegeln kann, erscheint dieses Szenario durchaus realistisch. Das aktuelle Forschungsprojekt – es beruht das auf Vorarbeiten von Prof. Schneider und Prof. Ramirez – soll dafür den Weg bereiten. Konkret geht es um den Nachweis von TDP-43 in extrazellulären Vesikeln: Diese winzigen Fettbläschen, die von Nervenzellen abgesondert werden, können TDP-43 in sich tragen und in den Blutkreislauf gelangen. Blutproben von Menschen mit ALS – unter anderem aus der CIEN Biobank – sollen daraufhin untersucht und diese Befunde mit Daten von anderen, bereits etablierten Biomarkern für Neurodegeneration abgeglichen werden.

Januar 2024

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