DeliA- Delir in Altenpflegeeinrichtungen

Projektübersicht

Projektlaufzeit:01.08.2022-31.07.2025
Projektfinanzierung:G-BA Innovationsfond
Projektleitung:Dr. Bernhard Holle
Projektkoordination:Jonas Dörner
Projektmitarbeiter:Alexandre Houdelet-Oertel
Kooperationspartner:

Prof. Dr. Rebecca Palm, Universität Witten-Herdecke

Jun. Prof. Dr. Ina Otte, Ruhr-Universität Bochum

Hintergrund

Ein Delirium ist ein gesundheitsgefährdender Zustand, der mit Verwirrtheit, Aufmerksamkeitsdefiziten und Orientierungsschwierigkeiten einhergeht. Wesentliche Charakteristiken sind das akute Auftreten innerhalb von Stunden und Tagen sowie der fluktuierende Verlauf von Symptomausprägungen. Vor allem ältere Menschen mit verschiedenen Risikofaktoren wie z. B. einer Demenz, Depression oder Hör- und Sehbeeinträchtigungen weisen ein erhöhtes Potenzial zur Entwicklung eines Deliriums auf. Das Projekt „Delir in Altenpflegeeinrichtungen“ (DeliA) ist ein Konsortialprojekt, an dem neben dem DZNE Standort Witten, die Universität Witten/Herdecke (UWH) und die Ruhr- Universität Bochum (RUB) beteiligt sind.

Projektziele

Das Konsortialprojekt verfolgt drei wesentlichen Ziele. Zunächst soll die Prävalenz des Deliriums bei Bewohner*innen aus Altenpflegeeinrichtungen in Deutschland ermittelt werden. Dabei werden signifikant assoziierte Faktoren mit einem besonderen Schwerpunkt auf pharmakotherapeutische Effekte ermittelt. (verantwortlich: DZNE). Das zweite Teilprojekt umfasst eine qualitative Interview Studie. In dieser sollen Pflegefachpersonen und Hausärzt*innen befragt werden (Verantwortlich: RUB). Das dritte Ziel ist die Entwicklung einer interdisziplinären E-Learning Plattform für Pflegefachpersonen und Hausärzt*innen (verantwortlich: UWH).

Vorgehensweise

Um das erste Projektziel (Erfassung von Delir in Altenpflegeeinrichtungen) zu erreichen, werden mindestens n=50 Altenpflegeeinrichtungen anhand einer Gelegenheitsstichprobe rekrutiert. Innerhalb der Einrichtungen erfolgt eine Zufallsziehung von insgesamt n=750 Bewohner*innen. Davon ausgehend wird die Punktprävalenz und weitere assoziierte Ko-Variablen bestimmt.

Anhand leitfadengestützter Interviews werden zudem Pflegefachpersonen und Hausärzt*innen (n=30 Teilnehmer*innen) zu ihrem Bewusstsein hinsichtlich der Erkennung und Prävention eines Deliriums befragt.

Für die E-Learning Plattform erfolgt zunächst die Entwicklung eines modularisierten Curriculums. Das Curriculum basiert auf aktuellen Forschungserkenntnissen aus Fachdatenbanken und beinhaltet darüber hinaus Resultate der vorangegangenen Teilprojekte aus dem Gesamtprojekt (u.a. systematische Übersichtsarbeiten). Im Anschluss an die Entwicklung der Plattform erfolgt eine Pilotierung im Rahmen einer Machbarkeitsstudie.

Erwartete Ergebnisse

Mit der erfolgreichen Durchführung der Prävalenzstudie liegen erstmals einschlägige evidenzbasierte Ergebnisse zu Kennzahlen des Deliriums in größerem Umfang in deutschen Altenpflegeeinrichtungen vor. Anhand der Kennzahlen und assoziierter Faktoren kann eine kritische Auseinandersetzung im Versorgungsdiskurs vorgenommen werden. Hierbei sind auch die zu erwarteten Resultate der Interviewstudie zum Bewusstsein und Umgang der Pflegefachpersonen und Hausärzt*innen von hoher Relevanz. Die E-Learning Plattform kann als Basis einer multimodalen Intervention fungieren. Mit gezielter Prävention, frühzeitiger Detektion und adäquater (möglichst nicht-pharmakologischer) Therapie kann letztendlich die Versorgung von Pflegebedürftigen in Altenpflegeeinrichtungen verbessert werden.

Kontakt

Dr. Bernhard Holle
Gruppenleiter
bernhard.holle(at)dzne.de
+49 2302 926-241

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