Neuropsychologie

Prof. Dr. Michael Wagner

Forschungsschwerpunkte

Die Alzheimerkrankheit hat einen langen, klinisch stummen Frühverlauf, bis die voran schreitenden neuronalen Schädigungen zu neuropsychologisch klar fassbaren Defiziten führen. Bevor dieses Stadium der leichten kognitiven Störung (MCI) erreicht ist, treten bei der Alzheimerkrankheit subtile, fluktuierende und im Alltag meist noch kompensierbare Störungen (SCD) auf. Diese können von den Betroffenen erlebt und berichtet werden und führen oft zu einem ersten diagnostischen Kontakt. Die Abgrenzung normaler Altersprozesse von frühen krankheitsbedingten Störungen ist allerdings schwierig. Wir verfolgen daher neue methodische Ansätze, um pathologisch bedingte objektive und auch subjektive kognitive Störungen besser zu erfassen. Mit assoziativen Gedächtnisaufgaben, die von der Alzheimererkrankung früh betroffene Hirnregionen prüfen, fanden wir auch bei Patienten mit SCD deutliche kognitive Störungen (Koppara et al. 2015, Polcher et al. 2017). Wir interessieren uns zudem für die Konzeptualisierung und Messung von SCD beigetragen (Jessen et al. 2014, Buckley et al. 2015, Miebach et al ). Zusammen mit Emrah Düzels Magdeburger DZNE Gruppe entwickeln und testen wir computerisierte und mobile neuropsychologische Testmethoden. Die Weiterentwicklung einer Beurteilungsskala für AD-typische subjektive Störungen und die automatisierte Analyse von Sprachaufzeichnungen sind weitere innovative  Forschungsthemen.

Wir befassen uns nicht nur mit der Erhebung, sondern auch mit der statistischen Analyse kognitiver Daten, z.B. werden mittels konfirmatorischer Faktorenanalyse zahlreiche neuropsychologische Einzelparameter zu besser interpretierbaren und präziseren kognitiven Domänen-Werten integriert.

Das Ziel dieser Analysen ist – neben der Bereitstellung von aggregierten und validierten neuropsychologischen Parametern für andere Wissenschaftler – die Identifikation von Schutz- und Risikofaktoren für den kognitiven Abbau. Insbesondere interessieren uns Aspekte der kognitiven Reserve (z.B. anamnestisch erfragte berufliche Anforderungen im mittleren Lebensalter) und der Ernährung. Wir prüfen etwa den Zusammenhang einzelner Nahrungskomponenten bzw. von Ernährungsmustern mit strukturellen und funktionellen Maßen der Hirngesundheit. Möglicherweise eröffnen sich dadurch Chancen für eine Modifikation des kognitiven Abbaus auch bei Patienten mit SCD oder MCI.

Ein wichtiger Aufgabenbereich ist schließlich die methodische Beratung bei der Planung und qualitätsgesicherten Durchführung von Beobachtungs- und Interventionsstudien im DZNE.

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