Interdisziplinäre Demenzforschung

Prof. Dr. Matthias Endres

Forschungsschwerpunkte

Obwohl es sich bei einem Schlaganfall um ein plötzlich auftretendes Ereignis handelt, sind entzündliche und regenerative Prozess noch Wochen und Monate nach einem Schlaganfall aktiv. Bis heute ist wenig über die langfristigen Effekte dieser Prozesse auf Neurodegeneration und damit einhergehenden kognitiven Einschränkungen bekannt. Meine Arbeitsgruppe forscht deshalb daran, Einblicke in die Mechanismen dieser Vorgänge zu bekommen und innerhalb von klinischen und prä-klinischen Studien präventive Behandlungsstrategien zu entwickeln. Dabei legen wir einen besonderen Schwerpunkt auf:

  • Präventive vaskuläre Mechanismen (z. B.  durch Beeinflussung der Endothelfunktion, körperlicher Aktivität, pharmakologische Ansätze)
  • Mechanismen des Zelltods (Zellzyklusaktivierung, DNA Schaden und Reparatur, Apoptose)
  • Klinische Studien zu Demenz und kognitiven Beeinträchtigungen nach einem Schlaganfall, Schlaganfallprophylaxe und Telemedizin

Am DZNE Standort Berlin koordiniere ich die DZNE – Mechanisms of Dementia After Stroke (DEMDAS) Studie und eine Studie im Rahmen der Berlin Aging Study II (BASE-II) zur Assoziation von erhöhten Troponin Werten und kognitiven Einschränkungen. Weitere Informationen zu diesen Studien und den in Berlin koordinierten Substudien finden Sie weiter unten.

Um weitere Informationen zur AG Endres zu erhalten besuchen Sie bitte unsere Homepage

Am DZNE Standort Berlin koordiniere ich folgende Projekte:

Projekt 1:

Die DZNE - Mechanisms of Dementia After Stroke (DEMDAS) Studie, die sich mit Mechanismen von Demenz nach einem Schlaganfall befasst.

Diese Studie wird von Herrn Prof. Dichgans koordiniert. Berlin ist ein aktiv rekrutierendes Zentrum bei dieser an mehreren Zentren laufenden Kohortenstudie. Als einer der Studienleiter führe ich gemeinsam mit Kollegen in Berlin einige Substudien durch. Die wissenschaftlichen Fragestellungen dieser Substudien beinhalten unter anderen: Die Klärung der Rolle der Lipoprotein assoziierten Phospholipase A2 und des Lipoprotein (a) im Zusammenhang mit dem Risiko für eine Demenz oder eine kognitive Einschränkung nach einem Schlaganfall; Die Rolle pathogenetisch relevanter Autoantikörper im Zusammenhang mit einer Demenz nach einem Schlaganfall; Die Rolle von hochsensitivem kardialen Troponin zur Prädiktion von Schlaganfällen, einer Demenz nach einem Schlaganfall und einer progredienten kognitiven Beeinträchtigung (siehe auch Projekt 2)

Projekt 2:

Assoziation von erhöhten Troponinwerten und einer kognitven Beeinträchtigung: Ergebnisse der Berlin Aging Study II (BASE-II). In diesem Projekt testen wir die Hypothese, ob erhöhte Werte karidalen Troponins unabhängig von anderen Variablen mit einer kognitiven Beeinträchtigung assoziiert sind und einen Risikofaktor für die Entwicklung einer Demenz darstellen (Nolte und Endres, 2014). In die Berlin Aging Study II (BASE-II) wurden 2.200 Bewohner der Metropolregion Berlin eingeschlossen und ausführlich untersucht. Von diesen Studienteilnehmern waren 500 jünger als 40 Jahre, die übrigen 1700 über 60 Jahre alt. Unsere Hypothese ist, dass subklinisch erhöhte Troponinwerte mit einer kognitiven Beeinträchtigung und einer progredienten Abnahme der kognitiven Leistung assoziiert sind.

Projekt 3: Die PRediction of Acute coronary syndrome in acute Ischemic StrokE (PRAISE) Studie - eine multizentrische, prospektive Beobachtungsstudie.

Übergeordnetes Ziel der Studie ist die Etablierung eines klinischen Algorithmus, der die Vorhersage eines akuten Koronarsyndroms bei Schlaganfallpatienten ermöglicht. In die Studie eingeschlossen werden Patienten mit einem akuten ischämischen Schlaganfall und einer Troponin-Erhöhung bzw. einem dynamischen Troponinverlauf. Ergänzend zu unserer Arbeit in der BASE-II Studie ist ein weiteres Ziel der PRAISE Studie, den Zusammenhang zwischen erhöhten Troponinwerten und neurokognitiver Beeinträchtigung bei Schlaganfallpatienten besser zu verstehen. Die Studie wird deutschlandweit interdisziplinär von Neurologen und Kardiologen durchgeführt. Dazu findet erstmalig eine Kooperation zwischen dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislaufforschung (DZHK) und dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) statt. Koordiniert wird die Studie am Centrum für Schlaganfallforschung der Charité - Universitätsmedizin Berlin.

Projekt 4: DZNE Innovation to Application - Entwicklung neuartiger Verbindungen zur Prävention Chemotherapie-induzierter Neurotoxizität

Neurologische Nebenwirkungen sind eine häufige Komplikation einer Chemotherapie. Neben einer Schädigung der peripheren Nerven mit insbesondere Taubheit und Schmerzen der Finger und Zehen, leiden 17-33% aller Behandelten zusätzlich unter Einschränkungen des Gedächtnisses. Neurologische Therapiefolgen erzwingen häufig eine Veränderung des Behandlungsplans und führen zu einer oft langanhaltenden Einschränkung der Lebensqualität. Bislang existieren nur symptomatische Behandlungsmöglichkeiten beispielsweise für Schmerzen, nicht aber eine wirksame Prävention dieser Folgeerkrankungen. Aufbauend auf eigenen Arbeiten, insbesondere den aktuellen Untersuchungen zu Chemotherapie-induzierten kognitive Veränderungen in Patientinnen mit Brust- und Eierstockkrebs (CICARO-Studie, NCT02753036) entwickeln wir in Kooperation mit dem DZNE neue Therapiestrategien zur Behandlung Chemotherapie-induzierter Neurotoxizität.

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