Translationale Versorgungsforschung

Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann

Forschungsschwerpunkte

Demenzielle Erkrankungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen der älteren Bevölkerung. Schätzungen zufolge wird sich die Prävalenz der Demenzerkrankungen in den nächsten 20 Jahren verdoppeln, was mit erheblichen Gesundheitsausgaben verbunden ist. Dies stellt eine erhebliche Herausforderung dar. Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen sind auf eine interdisziplinäre, patientenorientierte Versorgung angewiesen, um die Versorgungssituation zu stabilisieren und vorzeitige Institutionalisierung zu vermeiden. Populationsbasierte und versorgungsnahe Forschungsansätze müssen dabei die klinische und pflegerische Versorgung adressieren sowie die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Randbedingungen des Gesundheitssystems berücksichtigen. Translationale Forschungsansätze umfassen daher die Analyse der vorhandenen Versorgungsstrukturen, die Entwicklung von evidenzbasierten Qualifikationen für die an der Versorgung beteiligten Professionen, die Entwicklung von modularen Interventionen zur Verbesserung der primärärztlichen Versorgung sowie die Evaluation dieser Interventionen hinsichtlich Wirksamkeit, Effektivität und Effizienz sowie die Implementation von gesundheitsökonomischen Analysen als Grundlage zur erfolgreichen Translation innovativer Ansätze in die Routineversorgung.

Zielstellungen der Arbeitsgruppe sind (1) die Etablierung einer Plattform zur Durchführung von versorgungsnaher Forschung, (2) die Integration von Querschnittsthemen, wie der Gesundheitsökonomie, der Pharmazie und der Ethik, (3) die Translation von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Praxis unter Einbezug der Gesundheitspolitik und der Leistungserbringer des Gesundheitswesens.

Das primärärztliche Versorgungssystem ist erste Anlaufstelle für Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen. Translationale Forschung in der primär-ärztlichen Versorgung ist daher unabdingbar, um die Versorgung verbessern zu können. Zur Durchführung dieser Forschung sowie für eine anschließende erfolgreiche Überführung innovativer Versorgungsmodelle in die Routineversorgung ist ein niedrigschwelliger Zugang zu Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen notwendig. Dafür haben wir eine Versorgungsplattform bestehend aus über 130 Hausärzten etabliert. Diese Plattform ist von entscheidender Bedeutung für die weiterführende und zukünftige translationale und versorgungsnahe Forschung im DZNE.

Translationale Versorgungsforschung ist, bezogen auf die Forschungsfragen und methodischen Ansätze, multi- und transdisziplinär. Einzeldisziplinen wie die Gesundheitsökonomie, die Pharmazie und die Forschungsethik, sind bereits fester Bestandteil der Versorgungsforschung am DZNE. Von diesen Querschnittsbereichen können darüber hinaus weitere Forschungsbereiche des DZNE profitieren.

Die Versorgungsforschung erlangte in den letzten Jahren eine immer größere Bedeutung. Entscheidend ist aber die  Möglichkeit effektive Versorgungsmodelle aus der Forschung in die Routineversorgung zu überführen und damit die Lebens- und Versorgungssituation der Patienten und ihrer Angehörigen nachhaltig zu verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen, versucht die Arbeitsgruppe stets wissenschaftliche Ergebnisse an die Versorgungspraxis weiter zu geben sowie Entscheidungsprozesse im Gesundheitswesen im Sinne einer optimalen Versorgung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen mit zu gestalten.

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